Sandra Großmann arbeitet seit der Eröffnung (2020) als Leiterin in der Tagespflege. Immer dabei ist Scharik, ihr Labradormischling. Die Pflegefachkraft hat eine abwechslungsreiche berufliche Entwicklung hinter sich. Nach der 3-jährigen Ausbildung hat sie sich für eine Laufbahn im Krankenhaus entschieden, zahlreiche Weiterbildungen absolviert und ist letztlich in einer Stabsstelle einer großen Klinik gelandet. 2016 kam sie zurück in die Friedrichsburg, arbeitete erst an den Wochenenden und später Vollzeit wieder in der Pflege. Wie es ihr auf ihrer beruflichen Reise erging, erzählt sie im Interview:
Frau Großmann, Sie haben einen erstaunlichen Werdegang hinter sich. Warum haben sie sich zunächst für eine Laufbahn im Krankenhaus entschieden?
Ich hatte Lust zu lernen und mich fachlich intensiv weiterzuentwickeln. Das war im Krankenhaus mit seinen zahlreichen Fachabteilungen sehr gut möglich. Ich habe verschiedene Weiterbildungen gemacht, zur Palliativfachkraft, Pflegetrainerin und Pflegefachkraft für Menschen mit Demenz – da habe ich beispielsweise meinen Abschluss zum Thema „Begleitung mit Hunden“ geschrieben.
Wie kam es dazu, dass Sie wieder in die Altenpflege wechselten und zurück in die Friedrichsburg gingen?
Mir fehlte mit den Jahren die Pflege, das nette kollegiale Miteinander und vor allem die Begleitung von alten Menschen über einen längeren Zeitraum. Im Krankenhaus sind die Patient*innen schnell wieder weg. Langfristige Bindungen kommen da nicht zustande, in der Altenpflege ist es persönlicher. Ich vermisste die Gespräche mit den Bewohner*innen und ihre Geschichten. Ich bewarb mich erst für die Wochenenddienste und fand schnell Anschluss, schloss Freundschaften und fühlte mich sehr wohl. Parallel arbeitete ich noch in der Stabsstelle der Klinik. Aber allmählich spürte ich, dass ich wieder ganz in die Pflege wollte, so wechselte ich 2019 Vollzeit in die Friedrichsburg.
Nun sind Sie Leiterin der Tagespflege. War es ihr Plan, eine Führungsrolle zu übernehmen?
Überhaupt nicht. Ich bin zwar ein Mensch, der sich gern weiterentwickelt, aber eine Leitung war nicht mein Ziel. Eine Kollegin machte mich darauf aufmerksam und fragte, ob ich mir nicht die Leitung der Tagespflege vorstellen könne. Spontan dachte ich ehrlicherweise, das bin ich nicht, das kann ich nicht. Und dann hat es in mir gearbeitet. Ich führte mir bewusst vor Augen, dass ich sehr gutes Fachwissen hatte, bereits Schulungen gegeben, sowie Angehörige und Einrichtungen beraten habe.
Ist eine berufliche Entwicklung in der Einrichtung gut möglich?
Die Friedrichsburg legt sehr viel Wert auf Fort- und Weiterbildung. Die Leitung stand von Anfang an hinter mir und setzte Vertrauen in mich. Sie unterstützte mich bei der Bewerbung vor dem Stiftungsrat und finanzierte die dafür notwendige Weiterbildung. Jede*r der sich engagiert zeigt, kann sich hier weiterentwickeln. Wir haben sehr viele Freiräume und vieles wird ermöglicht und begrüßt. Ich muss als Mitarbeiter*in diese Freiheit auch annehmen, indem ich Ideen einbringe, meinen Arbeitsplatz bewusst gestalte, Motivation zeige und aktiv werde. Ja, es ist auch mal stressig, aber für mich bedeutet es ein Stück Lebensqualität, das zu machen, was ich gern tue.
Sandra Großmann, Leiterin der Tagespflege